Yamaha Tracer 900 Tracer im Test

Yamaha Tracer 900 – Jetzt hat die MT-09 Kleider an

Mit der MT-09 gelingt es Yamaha seit 2013 nach längerer Zeit erstmals wieder, eine 850er in den oberen Rängen der Verkaufsstatistik zu platzieren. Das Erfolgsrezept besteht dabei aus knackiger Schub-Power bei geringem Gewicht und hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis. Dazu kommen eine saubere, hochwertige Ausstattung, die die MT-09 auch im Alltag glänzen lässt. So berechtigt der Erfolg der MT-09 auch ist, gerade für längere Touren kommt sie etwas nackig daher und lässt auch einiges an Komfort vermissen. Hier legt Yamaha jetzt mit der MT-09 Tracer nach.

Was bei der MT-09 begeistert ist auch in der Tracer drin

Nach dem Motto „never change a running system“ hat Yamaha für die Tracer alles von der MT-09 übernommen, was sie in die Top-League geführt hat. So röhrt auch hier das bekannte Drei-Zylinder-Triebwerk mit 847 Kubikzentimetern, 115 PS beziehungsweise 84,6 kW und einem maximalen Drehmoment, das mit 87,5 Nm bei 8.500 U/min schon deutlich mehr als eine Ahnung von Gnadenlosigkeit vermittelt. Geblieben ist auch das Chassis der MT-09. Allerdings wurde das Fahrwerk straffer eingestellt. Damit der Komfort dabei nicht auf der Strecke bleibt, können nun Federdämpfung und -vorspannung vorne sowie hinten justiert werden.

Yamaha MT-09 Tracer im Test

MT-09 Tracer mit abschaltbarer Traktionskontrolle

Geschaltet wird die Tracer über ein sequentielles Sechs-Gang-Getriebe. Ebenfalls identisch mit der MT-09 sind die drei Fahrmodi. In der A-Stellung zeigt die Tracer ein ungezähmtes Temperament, bei dem es recht ruckelig werden und auch ein ungewolltes Weelisieren beim Anfahren vorkommen kann. Ruhiger geht es da schon im innenstadttauglichen B-Modus zu. Für die Landstraße sowie ausgedehnte Autobahnfahrten steht zudem der Standard-Modus zur Verfügung, der die Maschine im unteren Drehzahlbereich sanft schnurren lässt und beim Beschleunigen bis zur Begrenzungsmarke schubstark aufdreht. Um die Gefahr zu vermeiden, bei einer zu offensiven Fahrweise aus dem Sattel gehoben zu werden, ist die Tracer – das ist eine der großen Neuheiten im Vergleich zur MT-09 – mit einer Traktionskontrolle ausgestattet. Glücklicherweise ist sie abschaltbar, damit auch ein kompromissloses Gas geben und weg sein möglich ist.

Höhere, verstellbare Sitzposition und mehr Platz für Fahrer und Sozius

Der augenfälligste Unterschied, den die Tracer zur MT-09 aufweist, ist, dass ihr ein schickes Kleid spendiert wurde. Das allerdings hat weniger mit optischem Aufmotzen zu tun als mit einer Verbesserung der Stabilität, Aerodynamik und des Komforts. Damit ist die MT-09 Tracer nun auch urlaubstauglich und Fahrer sowie Sozius können sich über mehrere Stunden bequem auf dem Rücken der Maschine niederlassen. Um einen höheren Sitzkomfort zu erreichen, verfügt die Tracer eine besser gepolsterte Sitzbank, die dem Fahrer in Breite und Länge 20 Millimeter mehr Platz lässt als bei der älteren Schwester. Der Sozius kann sich sogar auf eine 50 Millimeter längere Sitzfläche freuen. Auch die Sitzposition wurde auf 845 Millimeter angehoben und kann bis auf 860 Millimeter verstellt werden. Das kommt insbesondere Bikern mit längeren Beinen entgegen. Zudem kann eine alternative Sitzbank montiert werden, die die von der MT-09 bekannte Höhe von 815 Millimetern bietet.

Maßanzug auf zwei Rädern mit dickem Tank

Auch in anderer Hinsicht erweist sich die Tracer als Maßanzug auf zwei Rädern. Neben den Einstellmöglichkeiten für Federelemente und Sitzbank ist auch die Position des Lenkers durch eine Drehung der Lenkerblöcke um zehn Millimeter variierbar. Beim so entspannten Sitzen fällt der Blick auf das sauber aufgebaute, digitale Display. Im größeren Guckfenster links gibt es unter anderem Infos zu Geschwindigkeit, Drehzahl und Kraftstoffvorrat und die rechte Anzeige verrät den eingelegten Gang, den Durchschnittsverbrauch, den Kilometerstand und weitere Daten. Schön ist auch, dass das Tankvolumen etwas vergrößert wurde. Mit den nun betankbaren 18 Litern sollten im unwahrscheinlichen Fall einer sparsamen Fahrweise knapp 400 Kilometer Reichweite möglich sein.

Die MT-09 Tracer – Leichter, kräftiger und preisgünstiger als viele andere

Das Gewicht der Tracer ist zwar vollgetankt auf 210 Kilogramm etwas angestiegen, bleibt aber MT-09-typisch konkurrenzlos im gut manövrierbaren Rahmen. Keine Überraschung sind daher hervorragende Handling-Eigenschaften in allen Lagen. Ebenfalls positiv fällt die Ausstattung der Tracer auf. Neben einem Hauptständer und Handprotektoren sind auch schon ein Packtaschenhalter sowie eine 12-V-Steckdose vorhanden und die Heizgriff-Montage ist vorbereitet. Passende Taschen und Fingerwärmer können aus einem umfangreichen Programm als Zubehör geordert werden. Zusammenfassend macht die Yamaha MT-09 Tracer eine ausgezeichnete Figur im Stadtverkehr, auf Kurvenfahrten sowie bei Langstrecken-Marathons. Neben ihren Allround-Eigenschaften ist sie kräftiger und dabei doch leichter als die meisten Vergleichsmodelle, bleibt aber mit einem Grundpreis inklusive ABS von 9.595 Euro erfreuliche 405 Euro unter der 10.000er-Grenze.

Yamaha MT-09 Tracer Beschleunigung 0-100 & 0-200

Hier findet Ihr noch die technischen Daten der MT-09 Tracer